Auf der Piste muss, vor allem am Wochenende und in den Ferien, einiges beachtet werden. Nach dem Motto „Augen zu und durch“ sollte man den Skitag nicht angehen, besonders als Ski-Anfänger nicht. Je mehr Skifahrer sich auf der Piste befinden, desto vorausschauender und langsamerer sollte der Fahrstil sein, weil die Gefahr von Zusammenstößen erhöht ist.
Generell gibt es beim Fahren auf der Piste zwei Möglichkeiten: Entweder man befindet sich auf den sogenannten Familienabfahrten, hier kann es ab und zu richtig knapp mit dem Platz werden. Die Alternative dazu ist der Steilhang, auf dem sich meist nur die fortgeschrittenen Fahrer tummeln. Welche Technik du am besten auf diesen Pisten anwendest, erklären wir jetzt:
Kurzschwung-Technik: Skifahren bei wenig Platz
Du hast sie bestimmt schon einmal gehört oder zumindest gesehen: Kurzschwünge. Dabei handelt es sich um jene Schwünge, die auf elegante Art und Weise die Geschwindigkeit bremsen. Die kurzen Schwünge eignen sich vor allem auf engen Pisten, um die Fahrtgeschwindigkeit zu drosseln.
So funktioniert das Fahren mit Kurzschwüngen:
- Grundposition: Schulterbreiter Stand, Knie und Hüfte leicht beugen, Körperschwerpunkt liegt in der Mitte
- Anfahren: Schienbeine an den Skischuh pressen, die Skilehrer nennen es auch „Banane zerquetschen“ und losfahren
- Rhythmus finden: Die Stöcke geben nun den Rhythmus vor, bei Stockeinsatz erfolgt der Kurvenwechsel!
- Beugen-Strecken-Beugen: Diese Bewegung wird von deinen Beinen gemacht, das bedeutet, dass du dich in der Kurve klein machst und danach wieder groß. Vor der Kurve werden die Beine also gestreckt, während der Kurve wieder gebeugt. Die Kurve wird mit Schwerpunkt nach unten gefahren, danach wieder gestreckt mit Schwerpunkt nach oben. Du kannst zu Beginn auch die Hände zur Hilfe nehmen.
- Außenskikante belasten: Um das Tempo und die Kurven gut steuern zu können, wird das Körpergewicht jeweils auf den äußeren Ski verlagert. Das geschieht durch das Beugen-Strecken-Beugen aber fast automatisch.
-> Expertentipp: Das Üben von Kurzschwüngen macht zu zweit mehr Spaß! Der Partner kann vorfahren oder durch Zurufen den Takt für die Kurven vorgeben.
Technik für Fortgeschrittene: Skifahren im Steilhang
Will man den skifahrenden Menschentrauben aus dem Weg gehen, dann bietet es sich an, schwerere und steilere Pisten im Skigebiet zu wählen. Um dabei auch Spaß zu haben und nicht nur ängstlich hinunterzurutschen, sollte man davor zumindest die Kurzschwung-Technik im flachen Gelände geübt haben.
In den Steilhängen kannst du zusätzlich auf Folgendes achten:
- kurzer und kräftiger Kantenabdruck mit engen Radien
- Strecken-Beugen-Strecken der Gelenke, so hebt sich das Ende des Skis
- Rückenlage unbedingt vermeiden, denn so können beide Ski schnell und stabil über die Falllinie gedreht werden!
Im Video kann man praktische Übungen kennenlernen, um sich auf das Fahren in Steilhängen vorzubereiten:
-> Expertentipp: Nicht nur auf dem Steilhang, auch auf harschem Schnee kann diese Technik angewandt werden.
Carving-Technik beim Skifahren am Morgen
Vor allem früh morgens hat man auf der Piste die Hänge meist für sich. Genau dann ist der richtige Moment, um endlich das „Carven“ zu üben. Um dabei eine gute Figur zu machen, solltest du beim Carven Folgendes beachten:
- Grundposition: Hüftbreiter Stand, Gelenke ein wenig beugen, Arme angewinkelt leicht vorne halten. Während dem Fahren: Körperspannung!
- Anfahren: Langsam losfahren, Druckaufbau auf den Ski durch Körperschwerpunktverlagerung nach vorne, also: in die Kurve lehnen – die Ski werden parallel geführt
- Skibelastung: Gewicht liegt auf beiden Ski, allerdings mehr am äußeren Ski. Beide werden dann auf die Kante gedrückt und dort gehalten, ehe die Kurve gefahren wird.
- Rhythmus: Kein/e Strecken-Beugen-Strecken oder Hoch-Tief-Hoch-Bewegung! Beim Carven wird der Körperschwerpunkt zum Kurvenwechsel nach vorn verlegt, die Bewegung kommt aus den Beinen, der Druckaufbau geschieht auf der Innenkante des neuen Außenskis.
- Kurve: Die Kurve wird rund und auf der Kante gefahren – dein Ski „carvt“ also allein um die Kurve! Das heißt, dass keine Drehbewegung des Oberkörpers gebraucht wird!
-> Expertentipp: Um den Ski auf die Kante zu drücken und dort halten zu können, braucht man genug Geschwindigkeit! Carven funktioniert also nicht in Slow-Motion.